Sherry
Sherry ist ein nach seiner Gärung mit Branntwein verstärkter Weißwein, ein traditionelles Getränk aus dem spanischen Andalusien. Auch wenn Weißwein die Basis für den Sherry bildet, muss er nicht unbedingt eine helle Farbe haben, er kann auch dunkel sein. Bei uns in Deutschland zählt der aufgespritete Wein offiziell zu den Likörweinen.
Hergestellt wird er in der Gegend rund um die Stadt Jerez de la Frontera (im Sherry-Dreieck) im Solera-Verfahren, bei dem nach und nach der Inhalt von in Trapezform gestapelten Fässern von oben nach unten miteinander verschnitten werden. Dabei enthalten die Fässer Destillate verschiedener Jahrgänge, davon die ältesten in der untersten Fassreihe, die Solera genannt wird. Jerez wurde früher auf Maurisch Sherish genannt, woher sehr wahrscheinlich der Name ‚Sherry‘ stammt. Weltweit bekannt wurde Sherry Wein im 18. und 19. Jahrhundert vor allem durch englische Handelshäuser. Mittlerweile wird – besonders von Spanien – sogar jährlich die ‚International Sherry Week‘ zu Ehren dieses Tropfens zelebriert. Innerhalb dieser Woche dreht sich besonders in den sozialen Medien alles um den Likörwein und es finden in zahlreichen Bars, Hotels, Bodegas und Restaurants Sherry-Tastings statt.
Welche verschiedenen Sorten von Sherry gibt es?
Genau wie beim Portwein gibt es auch beim Sherry viele unterschiedliche Sorten. Hier basieren die meisten jedoch auf Oloroso oder Fino Sherry. Generell findet die Einteilung von Sherry aufgrund von Kriterien wie Alkoholgehalt, Ausmaß der Oxidation bei der Reifung, Alter und natürlich dem Geschmack statt. Grundsätzlich werden folgenden Sorten von Sherrys unterschieden:
Fino Sherry
Dieser helle, strohgelbe Sherry reift ohne oxidativen Einfluss zwischen 3 bis 10 Jahren unter einer dicken Schicht Florhefe (Hefeschicht, die auf der Oberfläche des Sherrys im Fass „aufblüht“) im Solera-Verfahren. Er hat meist einen Alkoholgehalt von 15 bis 18 Volumenprozent und einen trockenen Geschmack. So bildet Fino („der Feine“) die Basis für Amontillado und Palo Cortado Sherry. Serviert wird diese Sorte des spanischen Likörweins in der Regel gekühlt (bei circa 5 bis 7°C) als Appetitanreger vor dem Essen.
Oloroso Sherry
Dieser Sherry wird auf 17 bis 20% Alkoholvolumen verstärkt, damit sich keine Florschicht bildet. So gelangt Sauerstoff an den Likörwein, er entsteht sozusagen unter „oxidativem Einfluss“. Von Oloroso existieren sowohl trockene Varianten (die auch den Großteil an Oloroso Sherry darstellen), als auch nachgesüßte. Je älter der Oloroso ist, desto dunkler ist seine Farbe. Getrunken wird dieser Sherry nicht ganz so kühl, bei einer Temperatur von circa 14-16°C. Serviert wird der Wein meist zum Essen, besonders als Begleiter zu rohem Fleisch oder Gerichten mit würzigen Soßen.
Amontillado Sherry
Amontillado basiert auf Fino Sherry. Dieser reift nach seiner Herstellung noch oxidativ, also in Kontakt mit Sauerstoff, nach. Das kann schlagartig passieren, wenn dem Sherry Alkohol zugesetzt wird (in der Regel wird Amontillado auf 16 bis 18 Volumenprozent aufgespritet) oder natürlich bedingt nach einer gewissen Reifezeit (im Normalfall nach circa 10 bis 15 Jahren). Die Sherrys, die mit den Jahren von selbst in Kontakt mit Sauerstoff kommen, bezeichnet man häufig als „echten Amontillado“. Ein solcher Tropfen ist völlig trocken. Allerdings existieren auch hier gesüßte Varianten. Den Amontillado Sherry können Sie – genau wie den Oloroso – zur herzhaften Mahlzeit genießen.
Manzanilla Sherry
Diesen Namen dürfen stets nur Fino Sherrys tragen, die ausschließlich aus dem Gebiet San Lúcar de Barrameda stammen. Von einem gewöhnlichen Fino unterscheidet sich der Manzanilla Sherry durch einen leicht salzigen, leicht bitteren Geschmack, den er während seiner Reifung an diesem Ort vom Atlantikwind erhält. Für gewöhnlich beträgt der Alkoholgehalt 15% und der Sherry wird bei einer Trinktemperatur von 5 bis 7°C genossen.
Palo Cortado Sherry
Dieser Sherry hat einen erhöhten Alkoholgehalt (18 bis 22 Volumenprozent), weshalb die Hefen beim Reifeprozess zu einem bestimmten Zeitpunkt absterben und er oxidativ weiterreift. Diese Lagerung dauert in der Regel recht lange. Geschmacklich pendelt der Palo Cortado meist zwischen frischem Amontillado und Oloroso Sherry. Er kann also sehr unterschiedlich schmecken und gilt als besonders hochwertiger Sherry. Meist ist er trocken und weist ein nussiges Bouquet auf, weshalb er perfekt zu Gerichten mit intensivem Geschmack (zum Beispiel zu Ente in süß-saurer Soße) passt. Wir empfehlen Ihnen, Palo Cortado bei einer Temperatur von 14 bis 16°C zu verkosten.
Pedro Ximénez Sherry
Pedro Ximénez Sherry ist nach der Traubenart benannt, aus der er hegestellt wird. Diese Traubensorte ist besonders süß, weil sie im Freien getrocknet wird und dabei der Zuckergehalt der Früchte recht hoch bleibt. Optisch zeigt sich Pedro Ximénez meist dunkelbraun mit deutlichen Aromen von Rosinen, Datteln und Honig. Durch seine Süße passt er besonders bei einer Trinktemperatur von 17°C hervorragend zu Käse oder zum Dessert.
Cream Sherry
Diese Sherry-Sorte ist zähflüssiger und süßer als die meisten anderen. Für seine Herstellung wird Oloroso mit Süßwein verschnitten. Er hat meist eine tiefrote, äußerst dunkle Farbe und enthält in der Regel 16 bis 18 Volumenprozent. Cream Sherry eignet sich vor allem als Digestif oder als Begleiter zu jeglichen Süßspeisen. Genießen Sie ihn hier bei einer Temperatur von 13°C.
Pale Cream Sherry
Als Pale Cream wird ein Blend aus Fino und Manzanilla Sherry mit rektifiziertem Traubenmostkonzentrat (aus Zucker, Trauben und dem natürlich enthaltenen Wasser) genannt. Dadurch ist Pale Cream Sherry sehr süß, kann jedoch einen leicht trockenen Abgang besitzen. Diesen Sherry trinken Sie entweder eisgekühlt oder bei einer Temperatur bis maximal 10°C, am Besten als Digestif.
Moscatel Sherry
Diese Art des spanischen Likörweins sieht man nur selten. Moscatel heißt die bei der Herstellung verwendete, weiße Traubensorte. Der Sherry weist meist florale Anklänge von Blüten sowie einen süßen Geschmack auf. Der Abgang ist leicht bitter. Die optimale Trinktemperatur hat der Moscatel bei ungefähr 10 bis 14°C.
Weitere Bezeichnungen für Sherry
V.O.S. und V.O.R.S. Sherry erhalten diese Bezeichnung erst nach dem Erreichen eines bestimmten Alters. So dürfen Sherrys ab einem Alter von mindestens 20 Jahren mit V.O.S. und Likörweine aus Spanien mit einem Alter von mindestens 30 Jahren mit V.O.R.S. beschriftet werden.
Den Namenszusatz „En Rama“ erhalten nur grob gefilterte oder gar ungefilterte Sherry Weine. Sie werden von Kennern besonders geschätzt. Wer eine Flasche von diesem Tropfen ersteht, sollte sie allerdings zügig nach der Abfüllung trinken, denn En Rama Sherrys sind nur wenige Monate haltbar.
Rezepte für Sherry-Cocktails?
Natürlich eignet sich Sherry nicht nur zum Purgenuss: es gibt allerlei klassische und moderne Cocktails die auf Sherry aufbauen oder mit dem Likörwein verfeinert werden. Zu den Cocktail-Klassikern mit Sherry zählt in jedem Fall der Sherry Cobbler, der zwischen 1830 und 1840 entstand.
Rezept für einen Sherry Cobbler
- 12 cl Amontillado oder Oloroso Sherry
- 1,5 Barlöffel Zucker
- 2 halbe Orangenscheiben
Geben Sie Sherry sowie Zucker in einen Shaker und rühren Sie so lange bis sich der Zucker aufgelöst hat. Fügen Sie viel Eis und die Orangenscheiben hinzu und schütteln Sie kräftig. Seihen Sie den Drink in ein mit Crushed Ice gefülltes Glas ab. Traditionell wird der Sherry Cobbler mit einem Trinkhalm serviert.
Ein moderner Sherry-Drink mit Tequila stammt von Jacques Bezuidenhout: La Perla.
Rezept für den La Perla Cocktail von Jacques Bezuidenhout
- 4,5 cl Manzanilla Sherry
- 4,5 cl Reposado Tequila (zum Beispiel Topanito Reposado)
- 2 cl Birnenlikör
- 1 Zitronenzeste
Geben Sie alle Zutaten mit Eis in ein Rührglas und rühren Sie einige Male um, bis der Cocktail gut gekühlt ist. Seihen Sie den Drink in eine Cocktailschale ab, parfümieren und dekorieren Sie ihn mit der Zitronenzeste.
Was ist der Unterschied zwischen Portwein und Sherry?
Die meisten Leute assoziieren mit Likörwein den aus Portugal stammenden Portwein. So liegt es nahe, anzunehmen, dass spanischer Sherry dem Portwein durchaus ähneln könnte. Tatsächlich sind beide Weine Likörweine, die jeweils eine geschützte Herkunftsbezeichnung besitzen und nur an einem bestimmten Ort hergestellt werden dürfen. Allerdings wird Sherry im Gegensatz zu Portwein erst wenn er fertig ist mit Branntwein versehen und somit dessen Alkoholgehalt erhöht. Das Stoppen des Gärprozesses von Portwein sowie die Erhöhung seines Alkoholgehalts erfolgt durch den Zusatz von neutralem Traubenbrand. Außerdem lagert Portwein ganz normal im Fass. Hier wird nicht im Solera-Verfahren verschnitten, wie es bei Sherry üblich ist. Im Geschmack ist Sherry in der Regel leichter und vor allem trockener als der meist süße Wein aus Portugal.
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