Vodka
Vodka ist eine der meistverbreiteten Spirituosen weltweit und in Deutschland wahrscheinlich immer noch die meistverkaufte – daran ändern auch Fluten von NAS-Whiskys und Gin-Boom nur wenig. Von einem Trend möchten wir hier aber nicht reden, schließlich ist Vodka ungefähr 700 Jahre alt. Gebrannt wird er etwa seit dem 14. Jahrhundert – und das eigentlich nur, weil Polen und Russland nach einigen guten Ernten nicht wussten wohin mit ihrem überschüssigen Roggen. Der eignet sich hervorragend für die Produktion des klaren Brands – und ist bis heute neben weiteren Getreidesorten der vorherrschende Rohstoff in der Vodka-Herstellung. Damit räumen wir also gleich mit dem gängigen Vorurteil auf, dass Vodka immer aus Kartoffeln hergestellt wird. Das Feld an Rohstoffen für den Brand ist tatsächlich deutlich größer als man glaubt.
Der richtige Grundstoff für den Vodka
Hergestellt wird Vodka immer aus kohlehydrathaltigen Rohstoffen, meistens Getreide, Melasse oder eben Kartoffeln. Gängig sind bei uns vor allem Getreide-Destillate, die Herstellung aus Kartoffeln ist inzwischen eine Seltenheit. Grund dafür ist vor allem, dass Kartoffeln weniger ergiebig sind, außerdem bringen sie auch einen stärkeren Eigengeschmack und schwierig zu entfernende Giftstoffe mit. Wohlgemerkt gibt es in den meisten Ländern keine Beschränkung auf bestimmte Rohstoffe, so wird in Australien und den USA Vodka oft aus Trauben hergestellt. Dass er dann trotzdem nicht nach einem Traubenbrand wie Pisco schmeckt, liegt am speziellen Herstellungsprozess. Bei uns finden Sie mit Tito's auch einen Vodka, der aus Mais gebrannt wird. Dadurch - und durch einen 6-fachen Durchlauf des Destillationsprozesses - erhält dieser Tropfen eine ausgesprochene Milde am Gaumen.
Wie wird Vodka hergestellt?
Wodka wird zunächst hergestellt wie die meisten anderen Branntweine auch: Der Rohstoff wird kleingeschnitten mit Wasser zu einer Maische vermengt, die erhitzt und anschließend mit Hefe versetzt, damit die Maische zu gären beginnt. Dabei wird Zucker in Alkohol umgewandelt. Was dabei herauskommt ist prinzipiell also ein Bier mit 6 bis 7 Volumenprozent Alkohol. Das wird nun gebrannt und man erhält Vodka. Bei Vodkas, die auf eine möglichst große Reinheit und Weichheit setzen, wird der entstandene Brand nun filtriert, mit dem Ziel eine Spirituose herzustellen, die möglichst geschmacksneutral und frei von Fuselölen und Begleitaromen ist. Dafür wenden die Produzenten verschiedene Methoden zur Reinigung an. Meistens wird der Vodka mit Aktivkohle oder Milcheiweiß filtriert. Das dient nicht nur zur Neutralisierung des Geschmacks, sondern auch der Kater-Vorbeugung: Die Fuselöle sollen die Hauptverantwortlichen für Übelkeit und Kopfschmerzen am Morgen nach der Partynacht sein. Ob das tatsächlich so ist, ist zwar umstritten, jedenfalls enthalten hochwertige Vodkas nahezu keine Fuselöle. Um die Reinheit noch weiter zu erhöhen, werden die meisten Wodkas mehrfach destilliert und nach jedem Destillationsvorgang auch ein weiteres Mal gefiltert. Je häufiger das wiederholt wird, desto neutraler und reiner wird der Wodka.
Wonach schmeckt Wodka?
Das weit verbreitete Idealbild eines Vodkas war lange eine sehr weiche Spirituose mit möglichst wenig Eigengeschmack bzw. Aroma. Auch heute noch zeichnen sich viele Wodkas vor allem durch ihre Reinheit aus. Höchstens einige sanfte Noten von Vanille oder Getreide lassen sich in solchen Spirituosen noch erahnen und das auch nur, wenn man sich sehr genau konzentriert. Vor allem für Cocktails sind diese Varianten auch heute noch beliebt, insgesamt geht der Trend allerdings wieder zu mehr Eigengeschmack. Das hat zum einen sehr extreme Ausprägungen, etwa beim deutschen Freimut-Wodka, den man dank seiner saftigen Roggen-Noten kaum noch als Wodka wahrnimmt, eher als gschmackigen Korn. Andere Marken setzen auf Rauch oder Fasslagerung für mehr Aromen. Vor allem in Deutschland ist ein Trend hin zum „Wodka mit Geschmack“ absolut erkennbar. Aber auch klassische Premium-Marken setzen stärker als früher noch auf geschmackliche Details mit – zumindest für Wodka-Kenner – Wiedererkennungswert. Der Pur-Genuss von Wodka muss schon lange kein reines Wirkungstrinken mehr sein.
Wie trinkt man Wodka richtig?
Wodka wird in vielen Ländern nach dem Essen als Verdauungsschnaps oder zum Abschluss eines erfolgreichen Geschäftstages getrunken, in seinen Heimatländern Russland und Polen (die sich bis heute darum streiten, wer ihn erfunden hat) gehört er genauso zum guten Essen und gemütlichen Beisammensein wie Bier in Deutschland oder Wein in Frankreich. Während Wodka in seiner Heimat meist mit Zimmertemperatur genossen wird, trinkt man ihn hierzulande eher gekühlt oder auf Eis. Trinkt man ihn als Shot, kommt auf Partys zuweilen Brausepulver zum Einsatz, „Wodka Brause“ nennt sich das dann. Wenn schon Shot, dann gefällt uns allerdings die Variante mit Essiggurke (trinken - beißen) besser. Das schmeckt nicht nur bedeutend besser als die Kombi mit Zucker-Pulver, sondern ist auch magenschonender. Außerdem ergänzen sich die Aromen guten Vodkas wunderbar mit der sauer-saftigen Gurke. Daneben ist Wodka natürlich auch heute noch die Cocktail-Zutat schlechthin, auch wenn der Gin in den letzten Jahren ein wenig aufgeholt hat. Bloody Mary, Cosmopolitan, Moscow Mule, White Russian – all diese Drinks wären ohne einen guten Wodka unvorstellbar. Daneben mixt man ihn außerdem in berühmte Drinks wie den Sex on the Beach oder den Long Island Iced Tea.
Vodka oder Wodka?
Bleibt die Frage: Heißt er nun Wodka oder Vodka? Im Russischen sagt man водка, was korrekt übersetzt im Deutschen Wodka heißt, in Polen wird er Wódka genannt - warum schreibt man ihn also so oft Vodka und warum tun auch wir das hier teilweise im Shop? Nun, im Anglo-Amerikanischen Sprachraum wird die Spirituose als Vodka übersetzt, auch im Französischen schreibt man ihn mit V. Durch die zunehmende Amerikanisierung aber auch durch den hohen Bekanntheitsgrad diverser hochklassiger Vodkas aus den USA und Frankreich verbreitete sich die Schreibweise über Eigennamen wie Grey Goose Vodka oder Ciroc Vodka. Das geht sogar so weit, dass selbst der polnische Premium-Vodka Belvedere sich mit V schreibt statt wie in Polen üblich mit W.
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